Der IPCC 2022

Was genau ist der IPCC?
IPCC ist die Abkürzung für „Intergovernmental Panel on Climate Change“ und ist im Grunde genommen ein Zusammenschluss von führenden Wissenschaftlern, die alle 5 Jahre den Zustand des Klimasystems und Auswirkungen auf die menschlichen Gesellschaftssysteme feststellen und dann veröffentlichen. Sie forschen allerdings nicht selbst, sondern bedienen sich bereits veröffentlichter wissenschaftlicher Literatur. Um möglichst objektiv zu schreiben, werden die Fakten immer wieder gegenseitig geprüft und von verschiedensten Fach- und Regierungsvertretern gelesen und bewertet. Am Ende dieses Schreibprozesses werden die Ergebnisse für die Allgemeinheit veröffentlicht.

Was ist die These des diesjährigen IPCCs?
„Die Zeit zu handeln ist jetzt.“
Dies ist wohl das wichtigste und vor allem prägnanteste Statement des Berichts. Das Beste ist, jedes Kind versteht es. Es ist simpel. Problem ist, es ist nicht simpel das Ganze umzusetzen. Denn dazu müssen Klimaziele und Maßnahmen eingehalten werden und sogar noch verbessert werden, denn was wir aktuell tun, reicht noch nicht einmal ansatzweise aus, um der Umwelt zu helfen. Wir bräuchten einen weltweiten und wirtschaftsweiten Strukturwandel, eine „systematische Transformation“. Somit fühlen sich die Wissenschaftler gezwungen zu einer Revolution aufzurufen, da unsere klimatechnischen Probleme schlimmer als angenommen sind.

Doch was sind überhaupt unsere konkreten Probleme?
Unsere Emissionen sind zu hoch. Besser gesagt, sie steigen immer noch. Und wir reden hier nicht mehr nur von CO2, sondern auch von Methan und Lachgas.

Diese Graphik zeigt nicht nur das oben genannte Problem, also dass wir zu viele Emissionen pro Kopf haben. Nein, es zeigt noch ein weiteres Problem. Denn vergleicht man den Balken Afrikas mit dem Balken Deutschlands, fällt eine ganz entscheidende Sache auf. Wir stoßen mehr CO2 aus als Afrika. Schlimm genug oder? Wir stoßen 8,5t pro Kopf aus! Aber lässt man sich das Ganze jetzt noch mal auf der Zunge zergehen, merkt man das eigentlich noch belastendere Problem. Wir sind ein relativ kleines Land mitten in Europa, Afrika ist ein ganzer Kontinent! Afrika ist 85-mal so groß wie Deutschland und wir stoßen fast 8-mal so viele Emissionen in die Luft. Somit merkt man auch hier, wie so oft, das Problem zwischen Arm und Reich. Wir schwelgen hier im Luxus und ein Kontinent wie Afrika, der selbst kaum zum Klimawandel beiträgt, muss mit unseren Folgen leben. Wir verpesten also die Luft und die Zukunft anderer Länder und Gebiete der Welt.

Zu diesem Thema kann man übrigens noch ein weiteres Beispiel anbringen. Kennt ihr die Fidschi-Inseln? Nein? Hier ein Bild aus einer Werbung:

Hier ein Bild der Realität:

Was soll mir das zweite Bild zeigen, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Es ist ein Satellitenbild von den Fidschiinseln. Und hier kommen wir auch schon zu der Besonderheit der Inselgruppe. Sie versinkt. Langsam aber sicher steigt der Meeresspiegel an und verschlingt die Landmassen. Auch hier sind die Leute deutlich ärmer als wir hier. Und auch sie müssen die Folgen des von uns gemachten Klimawandels ertragen. Sie verlieren ihre Häuser, ihren Wohnraum, ihre Heimat.

Okay, jetzt aber zurück zu den Emissionen. Wir haben uns am 12.12.2015 auf das Pariser Klimaabkommen geeinigt. Das bedeutet, dass wir wollen, dass unsere Erde sich nur noch maximal um 1,5 Grad erwärmt. Im besten Fall sollten wir es sogar schaffen, deutlich unter diesem Ziel zu bleiben. Doch um dieses Ziel noch zu erreichen, müsste bis 2030 die Treibhausgasmenge um 43% zurückgehen. Wir müssten dieses also fast halbieren. Okay, dann nehmen wir halt ein neues Ziel, zum Beispiel 2 Grad. Aber auch das wird schwer einzuhalten, wie diese Grafik zeigt.

Hier merkt man schnell, dass, wenn wir nicht sofort handeln und uns drastisch um den Klimawandel kümmern, wir eher bei einem Ziel von 2,5 bis 2,9 Grad sind.

Um den Klimawandel also einzudämmen, müssten wir ab den 2050er Jahren komplett CO2-neutral wirtschaften, heizen, kühlen, uns fortbewegen und ernähren.

Was sind Lösungen? Was sollen wir konkret tun?
Wir müssen es auf jeden Fall schaffen, die Klimaziele der einzelnen Länder einzuhalten und zu fördern, dass diese noch besser werden. Manche Länder möchten klimaneutral werden, dies muss unterstützt werden und weitere Länder müssen sich anschließen. Um diese Ziele zu schaffen, dürfen wir keine neue Kohlekraftwerke bauen. Dazu bräuchten wir einen Umbau der Wirtschaft und Infrastruktur, doch die Wissenschaftler des IPCCs meinen, dass dies machbar ist und gemacht werden muss. Es empfiehlt sich außerdem, sich elektrisch fortzubewegen und womöglich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Oder auch manchmal ganz auf Auto etc. zu verzichten und zu laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Was kann jede/r Einzelne noch zusätzlich tun? Ganz einfach, die Ernährung umstellen. Vegetarische Ernährung wäre gut, vegane besser, doch auch jeder Anfang und Versuch kann schon helfen.
Falls ihr Tipps zu diesem Thema braucht, könnt ihr euch gerne auch noch diesen Artikel auf unserer Schülerzeitungswebsite durchlesen:
https://schülerzeitung-fag.com/vegan-leben-kann-ich-das/

Aber das Allerwichtigste ist natürlich und ich weiß, dass dies extrem anstrengend ist, dass die Politik ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Klimaschutz und -wandel richten muss, um unseren Planet zu retten, weil
„There is no Planet B“